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Schutz für Weidetiere und Vögel

Einweihung Festzaun Jungferhügel

Pilotprojekt: Wolfsabweisender Zaun zwischen Schreufa und Viermünden

Schreufa/Viermünden(pm). Der „Jungferhügel“ zwischen Schreufa und Viermünden ist ein bedeutendes Zugvogelrastgebiet. Rund zwölf Hektar befinden sich seit fast 30 Jahren im Eigentum des Naturschutzbund-Kreisverbandes. Für die extensive Weidetierhaltung wurde in diesem Jahr ein wolfsabweisender Zaun gebaut. 400 Robinienpfähle mit 2000 Isolatoren und fünf Toren auf 2,5 Kilometer Zaunlänge wurden von einer Fachfirma aus Gera installiert. Die stromführenden Glattdrähte befinden sich auf 20, 40, 60, 90 und 120 Zentimetern Höhe über dem Boden. Die Energie liefert ein leistungsstarkes Photovoltaikmodul mit Akku. Der neue Zaun gilt als Pilotprojekt in Waldeck-Frankenberg, um Weidetiere und bodenbrütende Vögel vor Eindringlingen wie Wolf oder Fuchs zu schützen.

Die Gesamtkosten von 30 000 Euro wurden zu zwei Dritteln vom Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg und zu einem Drittel vom NABU-Bundesverband getragen.

Seit 20 Jahren hat der Schreufaer Landwirt Hartmut Emde die Mahd und Beweidung der Flächen mit seinen Limousin-Rindern übernommen. Er betreibt eine Mutterkuhhaltung mit rund 20 Kühen plus Nachzucht. Die Flächen werden zwei Mal jährlich genutzt, teilweise durch späte Heumahd und Beweidung. NABU-Kreisvorsitzender Heinz-Günther Schneider hob den Pioniergeist von Günter Faust (Frankenberg) und Wilhelm Bressler (Ederbringhausen) hervor, die vor 30 Jahren die Wertigkeit des Gebietes erkannt hätten. Viele ehemalige Ackerflächen mit Tonschichten wurden damals aus Mitteln der Ausgleichsabgabe erworben und durch Teiche und Tümpel aufgewertet. Herbert Ruhwedel und Carsten Müller vom Landschaftspflegeverband lobten die gute Zusammenarbeit von Behörden und Verbänden beim Zaunbau. Ruhwedel betreute die einwöchigen Arbeiten. Peter Käufler von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises verwies auf die Naturschutzziele: „Wir wollen freie offene Flächen auf dem Jungferhügel.“

Ornithologe Jens Freitag berichtete von einem großen Artenspektrum. Neben Brutvögeln wie Feldlerchen, Rebhühner und Wachteln seien es überwiegend Zugvögel, die das Gebiet zur Rast nutzen: Sumpfohreule, Braunkehlchen, Bekassine, Zwergschnepfen und andere Watvögel. Auch Libellen an den Wasserflächen seien eine Besonderheit im Gebiet. Käufler hob die gute Kooperation mit der Stadt Frankenberg hervor, die weitere Naturschutzflächen aus der Flurneuordnung an die NABU-Flächen angegliedert hat.

FRANK SEUMER

Quelle: 15.10.2024 HNA, 15.10.2024 WLZ, DVL-Rundbrief Winter 2024

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